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Der entferten Geliebten zum Geburtstage
Schöne Liebes- und Geburtstagsgedichte von dem bekannten deutschen
Dichter Johann Eckermann.
Der entfernten Geliebten zum Geburtstage
Was soll ich dir zu deinem Tage schicken,
Von hier nach ..., zwischen Elb' und Heide?
Perlen und Gold, dir Hals und Arm zu schmücken?
Den neusten Stoff zu einem bunten Kleide?
Gürtel, den schlanken Wuchs noch zu verschönen?
Ein Diadem, dein goldenes Haar zu krönen?
Fast könnte Liebe mich dazu verführen;
Doch meine Liebe lässt es nicht geschehn.
Ich bin besorgt, mein Bestes zu verlieren,
Erschien es Andrer Augen gar zu schön.
Vom Raub der Helena würde niemand lesen,
Wär' Helena nicht gar zu schön gewesen.
Gefällst du gar zu sehr den dort'gen Herrn,
Wirst du zu Gegenliebe leicht verflochten.
Dich sieht, ich weiss, der reiche Amtmann gern;
Der Obrist, der bei Waterloo gefochten;
Des Neffen Herz hast du im Tanz gerühret;
Bei Tisch den Offizier, der neulich durchpassieret.
Und wenn dir das schon ohne Schmuck gelungen,
Was würde nicht geschehn, wärst du geschmückt! -
Drum hab' ich bloss dir dies Gedicht gesungen,
Und dich zu schmücken weiter nichts geschickt.
Ja, tätest du erst recht nach meinem Willen,
Du würd'st in Mäntel dich und Schleier hüllen.
Hab' ich doch schon um dich seit sieben Jahren,
Und länger schon, Gott weiss! wie schwer gestrebt;
Nun möcht' ich gern dich unberührt bewahren,
Mir, der für dich mit einz'ger Treue lebt,
Ja leidet; nicht, wie Jakob, nah dem Sterne,
Nein! hier in fünfzig Meilen weiter Ferne.
(Johann Peter Eckermann 1792-1854, deutscher Dichter)
Der Ball
An schönem Tag, im Garten der Mühle,
Ersannest du manche Spiele.
Dein weisses Tuch, künstlich verschlungen,
War dir zum rundesten Ball gelungen;
Du warfst ihn mir zu, ich ihn zurück,
Wir waren Beyde behend im Fangen,
Wir genossen das reinste Glück.
Der Ball flog wechselnd, wie mit Verlangen,
Und immer flog er zu dir zurück.
Die Sonne schien unserm Spiele mild,
Wir trieben's heiter und ungestört.
Der Ball war meiner Neigung Bild,
Die stets zu dir zurücke kehrt.
(Johann Peter Eckermann 1792-1854, deutscher Dichter)
An die Winde
Süd und West, ihr linden, kühlen!
Und die ihr südwestlich weht!
Fächelt, säuselt, wenn im Schwülen
Mein geliebtes Mädchen geht!
Lüften könnt ihr, ja verschieben
Ihres Busens leichtes Tuch;
Aber müsst euch nicht verlieben,
Kühlen nur, das ist genug!
(Johann Peter Eckermann 1792-1854, deutscher Dichter)
Keine Trennung
An meiner Treue willst du zweifeln, Süsse?
Bedenkst du auch, ob Trennung möglich ist?
O, glaube mir! Und wenn ich dich verliesse,
Ich wäre doch nur immer, wo die bist.
Zwei Bächen Liebende sich gleichen lassen,
Die, wenn ihr Pfad zusammen sie geführt,
Alsbald mit solcher Neigung sich erfassen,
Dass einer sich im andern ganz verliert.
Da bleibt kein Ich, kein Du, kein Unterscheiden,
Ihr Wasser liebend durcheinander spült;
Hinfort für beide nur ein Glück, ein Leiden,
Eins in dem andern nur sein Dasein fühlt.
So wallen die, im seligen Verfliessen,
In treuer Einung, lange Strecke fort,
Von Bruch zu Brüchen und von Wies zu Wiesen,
Von Mühl' zu Mühle, so von Ort zu Ort.
Wenn die sich einst nun wieder wollten trennen,
Dass jeder flösse, einzeln, wie zuvor,
Wie würde da sich jeder finden können,
Da einer so im andern sich verlor?
Der eine würd mit andrer Hälfte scheiden,
Die eigne liess dem andern er zurück;
Da blieben beieinander doch die beiden,
Doch jeder halb, und wäre das ein Glück?
Da würd' in Wehmut jeder seitwärts rinnen,
Einsam durch Wiesen, dunklen Büschen zu;
Abwärts zum andern schweifte jedes Sinnen,
Bis sie sich wieder hätten, ohne Ruh.
So auch mit uns. – Drum Liebchen, ohne Sorgen!
Befürchte nichts für unsrer Treue Glück;
Und glaube mir: Verliess ich dich auch morgen,
Schon übermorgen käm' ich dir zurück.
(Johann Peter Eckermann 1792-1854, deutscher Dichter)

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Süd und West, ihr linden, kühlen!
Und die ihr südwestlich weht!
Fächelt, säuselt, wenn im Schwülen
Mein geliebtes Mädchen geht!
Lüften könnt ihr, ja verschieben
Ihres Busens leichtes Tuch;
Aber müsst euch nicht verlieben,
Kühlen nur, das ist genug!.
(Johann Peter Eckermann)
Zehnmal
Zehnmal bin ich seit gestern ausgegangen,
Und bin dir nicht ein einzigmal begegnet;
An deinem Fenster hat mein Blick gehangen,
Durch keinen Gegenblick von dir gesegnet.
Doch ging' ich auch noch zwanzigmal vergebens
Vorüber deinem Fenster, deinem Haus,
Ich wär' entschädigt, Freude meines Lebens
Sähst du beim einundzwanzigsten heraus.
(Johann Peter Eckermann 1792-1854, deutscher Dichter)
Ermutigender Zuruf
Liegt deine Zukunft dunkel dir versiegelt,
Gleich einem Thal von Bergen rings verriegelt,
Sey nur getrost! - Es öffnet sich dem Blick
Ein neuer Weg zu neuem Lebensglück.
(Johann Peter Eckermann 1792-1854, deutscher Dichter)
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